-TNS WIRD FÜNFZIG JAHRE ALT

SEHR GUTE UNTERHALTUNG. Am 16.06.2018 wurde vom aktuellen Theaterdirektor Stanislas Nordey(es ist seine vierte Saison) im Theater Straßburg die kommende Saison 18/19 vorgestellt. Die Präsentation ist ein Spektakel, das jedes Jahr am Saisonende mit viel Emotion erwartet wird. Auch dieses Jahr war der Theatersaal voll. Ein Abonnement(Carte Saison) mit 15 Vorstellungen kostet 195€-die Vorschau verspricht zeitgenössische Texte. Fünfzehn Stücke stehen auf dem Programm. Von den angekündigten Regisseuren, sind dem Publikum gut bekannt: Marie-Christine Soma; Thomas Jolly; Falk Richter; Lazare; Stanislas Nordey; nicht weniger bekannt: Éric Vigner; Sylvain Maurice; Bruno Meyssat; Célie Pauthe; Arthur Nauzyciel; Ludovic Lagarde; Séverine Chavier; Caroline Guiela Nguyen; Pauline Haudepin.

VIEL NEUES. Umso aufregender die Anmoderation der neuen Stücke, insbesondere Thyeste(Seneca)(Thomas Jolly)– mit dem Hinweis auf viel Grausamkeit. Die Inszenierung ist dieses Jahr in Avignon, uraufgeführt im Ehrenhof. Ein Filmspot zeigt Thomas Jolly im Vorbereitungseifer der baldigen Premiere:selbst beim 72. Theaterfestival Avignon, ist eine Teilnahme im Ehrenhof eine Besonderheit und lange nicht selbstverständlich. Nach einer ersten Bekanntschaft in Straßburg mit Das Floss der Medusa(Thomas Jolly)(Androgyne hat darüber berichtet) hat darüber berichtet), darf sich das straßburger Publikum im Dezember2018 auf sein neues Stück Thyeste freuen. In der Anmoderation bereits verlauten lassen hat Stanislas Nordey, dass die neue Saison weniger Kreationen(es sind vier) hat. Grund dafür sind gekürzte Finanzierungsgelder, mit denen Straßburg in vergangenen Zeiten gut bestückt war. Dementsprechend wurden viele zeitgenössische Texte gespielt. Ein Grund mehr, der das Nationale Theater und die Theaterschule auszeichnet:Junge Autoren treffen junge Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Szenographen-es sind die Theatermacher von morgen. Straßburg ist ein Sprungbrett für alle diejenigen. Die kommende Zeit wird die Entwicklung zeigen.

FÜNFZIG JAHRE TNS(STRASSBURGER THEATER).Auch feiert das Theater dieses Jahr seinen fünfzigsten Geburtstag(1968-2018). Stanislas Nordey, sehr angetan von seinen Künstlerkollegen, erfreut sich selbst großer Beliebtheit. Es ist angenehm zu erleben wie sich Ruf und Ehre eines Theatermachers bilden, für wahr meisterlich–und nicht weniger väterlich. So hatte der deutsche Regisseur Falk Richter das Glück einer Zusammenarbeit mit Je suis Fassbinder. In diesem Stück spielt Stanislas Nordey die Rolle des R.W.Fassbinder(Saison 16/17 und 17/18); erwartet wird 2018/19 von Falk Richter I am Europe. Eines väterlichen Schupses erfreut sich auch Pauline Haudepin mit Les Terrains vagues. Sie besuchte auf der Theaterschule Schauspielunterricht und erstaunte bei der Anmoderation mit einer brillanten Einführung in ihr Stück Les Terrains vagues-das offiziell auf dem Programm 2018/19 steht. Es ist ein Märchen, frei nach den Gebrüdern Grimm(mit dem bekannten Titel Rapunzel).

POESIE UND GEWALT. Zeitgenössische Texte sprechen über Aktualität. Über Menschen und LebensReviere. Ein Revier bedeutet Bedrohung und Verteidigung. Das Theater verarbeitet solche menschlichen Verhalten. Es geht um die Vermenschlichung von Grausamkeit. Wie diese erlebt, gelöst, überlebt wird? Daraus wird Poesie. Zwei andere Texte auf dem Programm 2018/19 nehmen Bezug zur Grausamkeit: John(Wajdi Mouawad) und Qui a tué mon père(Edouard Louis). Die Regie führt in beiden Stücken Stanislas Nordey. Im Leben sind Leben&Tod streng getrennt; im Theater jedoch, ist das Jenseits(der Tod) mit dem Leben verbunden. Deshalb besteht die Möglichkeit über erlebte Grausamkeiten nachzudenken.

Stanislas Nordey nimmt den fünfzigsten Geburtstag des Theaters zum Anlass, dass das Theater und alle anderen nachdenken über die kommenden fünfzig Jahre Theater(2018-2068).

Billetterie/Ticketservice(0033388248824) bis 13.Juli 11h-19h; 16-27.Juli 13h-19h; ab 20.August 13h-19h; 

24h/24:www.tns.fr Petra Raguz.

 

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