La Chambre Noire – 15-19 November 2015 – Strasbourg Opéra

BALLETT OPÉRA NATIONAL DU RHIN STRASBOURG

JEUX INCONNUS: – LA CHAMBRE NOIRE – MARBRE – BOLÉRO

Stephan Thoss     LA CHAMBRE NOIRE

 
Ballettensemble Opéra National du Rhin
Choreographie, Bühnenbild, Kostüm, Beleuchtung Stephan Thoss
Musik Jean-Sébastien Bach, Hans Zimmer, Javier Navarette, Kronos Quartet,
Kimmo Pohjonen, Samuli Kosminen, Felix Mendelssohn-Bartholdy
Choreographie Assistenz Mia Johansson
Kreation Ballett Nationaltheater Wiesbaden

STRASBOURG Opéra
15-19 November 2015
5-9 Juni 2015
www.operanationaldurhin.eu

 
SARAH HOCHSTER/Juni 2015 in La Chambre noire. Photo JLTanghe.

HAMILTON NIEH/Juni 2015 in La Chambre noire. Photo JLTanghe.

ANALYSE. Die Angst ist ein Motor. Es gibt viele Modelle der Angst. Der Weltraum ist das gigantischste Schema der Angst. Das ist grotesk. Weil das Universum schwer zugänglich ist, deshalb ist in der menschlichen Vorstellungskraft alles möglich. Mit den Füßen auf dem Erdboden, ist dieser die unterste Grenze des Tanz. Eine obere Grenze gibt es nicht. Die Höhe ist grenzenlos. So steht die Angst immer in Relation zur Öffnung des Raums. Wie gross ist der Spielraum der Bewegung? Stephan Thoss, deutscher Choreograph, füllt Raum, hier die Bühne, mit Körperfiguren, Körperbewegungen, die aus der Phantasie der Angst entstehen. Bewegung, Flucht und Angriff sind Spontanität und Reflexe gegen Angst. Die Choreographie zeigt Aneinanderreihungen und Reibungen abstrakter, fremdartiger Körperbewegungen-u. Gesten. Überdehnungen u.-Spannungen, Verkettungen von Körpern; Sequenzen von Teilungen, Splittungen; Recherchen von Muskeldehnungen. Eine Vision von Harmonie und Disharmonie. Begegnungen und Überwindungen von Gefahr.

Stephan Thoss ursprünglich aus Leipzig, lernte tanzen an der Palluca Schule Dresden, u. expressionistischen Tanz nach der Theorie Rudolf Laban’; war ab 1980 an der Oper Dresden, als Solist u. als Choreograph, 1998-2001 Ballettdirektor an der Oper Kiev, bis 2007 Ballettdirektor der Oper Hannover, bis 2014 Art Direktor des Theater Wiesbaden. Seit 2014 Freier Choreograph mit Die Liebe kann tanzen/Basel u. Gefangen im Traum/Regensburg. Seine Stilrichtung: kurze Solos, ganze Ballettstücke, abstrakte u. surrealistische Interpretationen klassischer Ballette, Komödien.

 

Marcos Morau     MARBRE

 
Ballettensemble Opéra National du Rhin
Choreographie, Bühnenbild, Kostüm Marcos Morau-Produccion La Veronal
Musik Arvo Pärt
Choreographie Assistenz Inma Asensio
Kreation

STRASBOURG Opéra 5-9 Juni 2015

ANALYSE. Einen anderen Versuch zu « kommunizieren » zeigt der Spanier Marcos Morau. Auch geht es um Ängste und um Isolation. Stärker noch als Stephan Thoss, induziert er die Begriffe « Abhängigkeit » und « Unfreiheit » in seiner Choreographie MARBRE. Basis ist eine Verständigung  einzig und alleine aufgebaut auf Bewegung. Es geht um die Teilnahme als Folge einer Sinnesüberflutung, um den Aufbau einer multimedialen Mauer, die eine unüberwindbare Trennlinie zwischen Innen und Außen ist – zwischen Schein und Sein. Es ist eine Darstellung der Welt, die aus ihrer Illusion heraus lebt. Marcos Morau zeigt diese Trennung, die Entzweiung der Werte, das Gesicht der Fatalität.

Marcos Morau geboren 1982 in Valencia; Erhalt des Diploms der Choreographie am Institut des Theaters Barcelona; Studium Tanz am Konservatorium Valencia und im Movement Research New-York; gründet die Gruppe LA VERONAL (Tanz, Kinematographie, Literatur, Photographie) für Globale Kunst, Tanz und Geographie Analog.   

 

 Stephan Thoss      BOLÉRO

 
Ballettensemble Opéra National du Rhin
Choreographie, Kostüm, Beleuchtung Stephan Thoss
Musik Maurice Ravel, Max Raabe
Bühnenbild Arne Walther
Choreographie Assistenz Mia Johansson

STRASBOURG Opéra 5-9 Juni 2015

BOLÉRO Juni 2015. Photo JLTanghe

BOLÉRO Juni 2015. Photo JLTanghe.

KOMÖDIE. Entspannender, scheinbar, Thoss’ andere Inszenierung, BOLÉRO von Maurice Ravel. Berühmt für seine schäumenden Intervalle, einem nicht enden wollenden stürmischen Rhythmus, aufbrausend, rollend bis zum letzten Tropfen. Ist das Musikstück von Ravel immer wieder eine gute « pädagogische » Übung, dessen was Ekstase sein kann. Etwas entfremdet, gewiss, aber dennoch seinen Triumph wegtragend-selbst bei den netten alten Damen, um die es sich hier handelt. Ravels Ekstase ist es, die Damen leichtsinnig macht. Warum auch immer? Das bleibt ein Geheimnis. Die anfängliche Plauderei beim Kaffeekranz, begleitet vom Palastorchester Max Raabe, ist nur Nebensache, so nüchtern sich das anhört. Die Bemühung um die lästige « Weisheit » macht altersmüde. Albernheit, Frohsinn, Ausgelassenheit lockern auf. Eine unvermutete Ekstase leichter Verwirrungen weckt alte Erinnerungen.

Photographien JL Tanghe

Biographien der TänzerInnen auf www.operanationaldurhin.eu 

STEPHAN THOSS LE SACRE DU PRINTEMPS
Ballettensemble Opéra National du Rhin
Choreographie, Bühnenbild Stephan Thoss
Musik Igor Stravinsky
Kostüm Katerina Meinke
Choreographie Assistenz Mia Johansson
Kreation Ballett Nationaltheater Wiesbaden

STRASBOURG Opéra 15-19 November 2015
www.operanationaldurhin.eu

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