Die Rolle des Romans im 18. Jahrhundert in Frankreich.

In dieser Zeit hat der Roman sich bestätigt und seine Legitimität gesucht.

Das 18. Jahrhundert endet mit der Erklärung der Menschenrechte (Déclaration des Droits de L’homme et du Citoyen). In dieser Zeit zwängt sich immer mehr auf, das sich Bewußtwerden(die Erkenntnis) des Einzelnen – sein Platz in der Gesellschaft. Die Werte von Toleranz und Fortschritt, wie sie die Philosophen des Zeitalter der Aufklärung(Siècle des Lumières) veräußerten, sind stark verbreitet in den Schichten der Gesellschaft und im städtischen Volk. Dank der Presse und gesellschaftsfähigen Orten, der Cafés und der Salons.

Die Möglichkeit eines emanzipierten Individuums im traditionellen Gefüge, wie Religion und Familie, auf der Suche nach der Befreiung von Vorurteilen und Nachteilen, ist eine Frage, die die Literatur beschäftigt. Diese individuellen Wege, interessieren die Schriftsteller, Autoren, die nach einer Möglichkeit der Entfaltung einer Sensibilität fragen: der Roman will einen Weg der Moral, von Persönlichkeiten, die ihre Gefühle behaupten, die überwiegend der sozialen Ordnung widersprechen.

Die Epoche der Aufklärung ist stark geprägt durch den Vernunftgedanken, der sich in der Pragmatik, in der Arbeit der Enzyklopädisten, der Literatur, dem Gefühl und der Sensibilität ausbreitet. Seit Anfang des Jahrhunderts, beschäftigen sich die Romanfiguren von Marivaux(frz. Schriftsteller,1688-1763), im Theater und im Roman, mit den Verwindungen des Herzens.

Ab 1760 zeigt Jean Jacques Rousseau(Schriftsteller u. Philosoph,1712-1778) Interesse für die Malerei der Gefühle des Individuums: Julie ou la Nouvelle Héloise sind erfolgreicher als seine Essais.

Verschiedene Romanformen im 18. Jahrhundert

Am Ende des 18. Jahrhunderts, das als frivol, unwahrscheinlich, sogar unmoralisch galt, ist der Roman verachtet von der Schule und den Kritikern. Jedoch, die namenhaften Schriftsteller dieses Jahrhunderts verteidigen sich und der Roman hat Erfolg.

In der ersten Hälfte des Jahrhunderts ist das Misstrauen gegenüber dem Roman sichtbar in den Titeln der Werke, die ihre begriffliche Zugehörigkeit verschweigen. Die Autoren nennen es Memoiren über das Leben, die Geschichte. Zum Beispiel, Alain-René-Lesage nannte seinen abenteuerlichen Roman Histoire de Gil Blas de Santillane(1715) und Crébillon gibt den Untertitel Les mémoires de Monsieur de Meilcour seinem freizügigen Roman Die Verwirrungen des Herzens und des Geistes (1736).

Und anderswo? Danach?

In Deutschland, verzeichnet der „Bildungsroman“ im 18. Jahrhundert einen großen Erfolg. Aus diesem Modell, so illustrieren es Die Leiden des Jungen Werther(1774) von Goethe(dt. Schriftsteller,1749-1832), bildet sich eine florierende Untergattung im 19. Jahrhundert: der Lehrroman oder Initiationsroman. Konzentriert auf den Verlauf während dessen Lehrjahre, interessiert sich der Roman für die großen Ereignisse, die eine Persönlichkeit bilden: die Begegnung mit der Liebe, dem Hass, dem Tod.(PR)

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