Ophelia in mitten von Blumen(Ophélie au milieu des fleurs). REDON Odilon (1840-1916). Copyright Photo RMN-Grand Palais-J.-G. Berrizi

Eine Anlehnung an HAMLET von William Shakespeare

(Teil 3) 

Hamlet: ...die Zeit ist aus den Fugen…Schmach und Gram, dass ich zur Welt sie einzurichten kam…so heiße sie einen Fremden erst willkommen – es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als eure Schulweisheit sich träumt…mein Schicksal ruft…dies ängstigt mich…wäre die Nacht erst da…bis dahin ruhig Seele…schändliche Taten…auch wenn die Erde sie verdeckt…müssen sich verraten…

Obwohl Hamlet sich für den Weg der Seele entschlossen hat, ist sein Lebensweg in sich widersprüchlich. Hat er sich doch der Reinheit der Seele und seiner Jungfräulichkeit (seiner Erotik) verschworen. Diese Tugenden aber in der Realität schwer erlebbar sind.

Sogar die drohende Moralpredigt des Vaters verbietet Ophelia den Umgang mit Hamlet.

Ophelia und ihr Vater: Was ist es Ophelia, was hat er dir gesagt?

-Wenn ihr erlaubt, vom Prinzen Hamlet wars.

 –Wohl an und wohl bedacht; was gibt es zwischen Euch, sag mir die Wahrheit.

-Mein Herr, er hat mir Geständnisse gemacht. Seine Zuneigung.

Zuneigung? Halt dich für einen Kindskopf, dass du für bare Münze hast genommen, was gänzlich wertlos ist. Nein –oh -nein, verhalt dich klüger.

-Mein Herr, er hat mit seiner Lieb in mich gedrungen in aller Ehrenhaftigkeit.

Wenn das Blut kocht, wie freigiebig dann die Zunge, die Seele schwören lässt. Dies Auflodern, Tochter, schenkt mehr Licht als Glut und erlischt sobald. Selbst im Versprechen, während es gemacht, halt es bloß nicht für ein Feuer.

-Ich weiß nicht Vater was ich denken soll.

Von nun an geiz mit deiner jungfräulichen Gegenwart ein wenig mehr. Schätz deine Unterhaltung. Und schätz sie höher ein als auf Befehl bereit zu sein. Und was Prinz Hamlet angeht, glaub ihm nur so viel; er ist noch jung und darf an einer längeren Leine laufen als es dir vergönnt ist. Traue seinen Schwüren nicht. Ich möchte nicht und ich meine es gerade heraus, dass du von diesem Tage an, die Muse auch nur eines Augenblicks so schmähst, dass du das Wort oder gar Sätze wechselst mit Prinz Hamlet. Denk daran. Ich lege es dir ans Herz.

Es ist nicht klar ob die Moralpredigt aus Überzeugung der Erhaltung ihrer Tugendhaftigkeit u. Keuschheit(göttlichen Jungfräulichkeit) dient. Oder der Richtung weisend, einer konventionellen Verbindung einer Ehe, nach biblischem Vorbild.

Ophélia. DODAGAN-BOUVERET Pascal Adophe Jean(1852-1929); Copyright Photo RMN-GRAND PALAIS – F. Vizzavona

Liebesgeständnis

Seine erotische Melancholie hindert ihn nicht. Hamlet macht Ophelia eine Liebeserklärung.…an die Himmlische, den Abgott meiner Seele – an die Liebreizende Ophelia – zweifle an der Sonne Klarheit – zweifle an der Sterne Licht – zweifle am Kerne der Wahrheit – nur an meiner Liebe nicht.

Hamlet: Sein oder Nichtsein? – Sein…so geht es oft mit einzelnen Menschen, dass sie durch einen Makel der Geburt oder durch eine Angewohnheit, die zu sehr die formgefälligen Benehmens überdeckt, dass diese Menschen… welche so von einem Fehler den Stempel tragen…und wären ihre Tugenden sonst rein wie Gnade… im allgemeinen Urteil dieser Welt, haben sie nicht…

Ophélie(Ophelia). HEBERT Ernest(1817-1908); Copyright Photo RMN-Grand Palais – H. Lewandowski

Analyse

Klar ist, dass die Erotik beide Seelen verbindet, ihre Unsterblichkeit zusammenführt. Was sie nicht wissen ist, dass die Seele kein materielles Gut ist. Sie zu fassen ist nicht möglich. Sie ist auf Wanderschaft. Im Körper noch mehr als nach dem Tod. Der Tod entscheidet über die Vergebung ihrer Sünden(Absolution). Der Pakt der Ehe ist die Offenbarung. Da werden die Untugenden bereinigt. Der Weg der Gnade ist die Befreiung. Missmut kommt durch den fälschlichen Besitz der Seele.

Verglühen der Seele

Hamlet handelt unbewusst. Der einzige, der ihm den Weg weist, ist der Geist seines Vaters. Hamlet stellt sich immer wieder die Frage nach dem Sein oder Nichtsein. Seine Seele kämpft sich durch das Unbewusste – nicht zu verwechseln mit Realität(Bewusstsein). Bewusstsein und Unbewusstsein sind zwei Welten. Von denen die eine nicht weiß was die andere tut.

Grausamkeit – Vergebung

Die Grausamkeit, findet im Bewusstsein statt. Wenn die Seele nicht das erreicht, was sie sich wünscht. Ob ihr vergeben(Straffreiheit) werden kann – entscheidet die Gesellschaft – auch ob es zur Bestrafung kommt.

Die Jungfräuliche Erotik – göttliche Ästhetik – ist die Ausnahme. Die Grausamkeit und Opferbereitschaft die Regel. (Recherchiert Petra Raguz)

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